Im Spätsommer 2017 bricht der Historiker und Kaukasiologe Philipp Ammon zu einer ungewöhnlichen Reise auf: 200 Jahre, nachdem die ersten deutschen Siedler in Georgien ankamen, reitet er auf Spuren der deutschen Forschungsreisenden und Geographen Gottfried von Merzbacher und Gustav von Radde durch das tuschetische Hochland im Hohen Kaukasus.
Er und seine Mitreisenden, der Ethnologe Giorgi Zozanidse, der Maler Gotscha Ghulelauri und der Schriftsteller Artschil Kikodse, erkunden zu Pferd diese einzigartige, an Tschetschenien angrenzende Region: Eine Reise, in der sich die vernarbte archaische Schönheit der Landschaft und der Traditionen ihrer Einwohner ebenso zeigt wie die existentielle Gefährdung ihrer Lebensweise. Der Text führt ein in die tragische georgische Kulturgeschichte und in die Traditionen der Widerständigkeit. Georgische Europasehnsucht werden ebenso aufgezeigt wie das ambivalente Verhältnis zur einstigen russischen Schutzmacht. Am Ende ist man gebannt vom Zauber einer uralten Kultur und der Schönheit eines in jeder Hinsicht gefährdeten einzigartigen Landes am südöstlichen Saum Europas.
Der Autor
Philipp Ammon, geb. 1975, ist Historiker und Kaukasiologe und lebt in Berlin. Er ist Fellow Researcher am Centre for Military, Intelligence and Security Studies (CMISS) in Victoria (Kanada).
Ammon veröffentlichte Essays, Geschichten und Gedichte u.a. in der Neuen Zürcher Zeitung, Cicero, Berliner Zeitung, The European, Kosmopolis, Jüdische Rundschau. Im Jahr 2020 erschien sein Buch über die historischen Wurzeln des russisch-georgischen Konflikts bei Vittorio Klostermann.
Bibliografische Angaben
Philipp Ammon: Tuschetiens Wolken und Karthlis Untergang
Hardcover
ca. 120 Seiten | 18 x 13 cm
24,00 Euro
978-3-946392-43-9
Erscheinungstermin: November 2024