Jan Kuhlbrodt: Krüppelpassion

Der neue Roman des frisch gekürten Alfred-Döblin-Preisträgers 2023

„Jan Kuhlbrodt hat mit „Krüppeltext oder Vom Gehen“ eine vielschichtige Prosa geschrieben, die sich mit großer Unerschrockenheit, erstaunlicher Komik und theoretischem Witz der eigenen MS-Erkrankung stellt.
Was ihm inzwischen fast unmöglich ist, das Gehen, wird zum Leitmotiv eines erfahrungssatten szenischen
Panoramas. Die papierene Welt der Bücher wird ihm zur Gegenlandschaft, in der die Utopie einer Welt ohne Gravitation aufscheint.“ (Aus der Begründung der Jury)

Für einen Auszug aus „Krüppelpassion“ wurde Jan Kuhlbrodt mit dem Alfred-Döblin-Preis ausgezeichnet.

Jan Kuhlbrodt, ist an Multipler Sklerose erkrankt und sitzt im Rollstuhl. In seinem Text thematisiert er seine Erkrankung und das Sterben.

Kuhlbrodt schreibt: „Man könnte mein neues Buch als Chronik eines sich ankündigenden Todes verstehen. Aber der Blick auf den Tod sperrt sich der chronologischen Schreibweise. Im Text versuche ich zwar, seine Zeichen zu erkennen. Bisweilen gelingt das aber erst, wenn sie schon lang nicht mehr leuchten. So enthält mein künftiges Sterben ein Moment der Erinnerung an das Leben davor. Aber da es im Leben drunter und drüber geht, Mitmenschen und Umstände einem immer wieder physische und seelische Einschränkungen vor Augen führen, steht im Buch Erinnerung und Slapstick an der Seite der Philosophie, aber auch des Zorns. So versuche ich in meinem Krüppeltext mit Mut und Humor vom langsamen Rückzug des Lebens aus meinem Körper zu schreiben als eine Begegnung von all diesen Momenten.“

Der Autor
Jan Kuhlbrodt, geboren in Karl-Marx-Stadt, studierte und lehrte am
Deutschen Literaturinstitut Leipzig und lebt als freier Schriftsteller
und Herausgeber, veröffentlichte zahlreiche belletristische, lyrische
und essayistische Werke.

Bibliografische Angaben
Jan Kuhlbrodt: Krüppelpassion – oder vom Gehen
Erscheinungstermin: 2. Oktober 2023
ca. 240 Seiten | Hardcover | Fadenbindung
30 Euro | ISBN 978-3-946392-34-7